Die Kirchen

3- Unterseite Die Kirchen Bild 1Die Kathedrale von Ostuni, nationales Monument seit 1902, wirkt sehr imposant und gilt als außergewöhnlich in ihrer Schönheit. Im dalmatisch-gotischen Stil erbaut (XV. Jh.) ähnelt sie der Kathedrale von Laterza. Die Fassade ist in drei geteilt und besitzt Spitzbogenportale mit Skulpturen, die den Heiligen Johannes (San Giovanni) und den Heiligen Blasius (San Biagio) darstellen. Diese halten in der rechten Hand die Stadt Ostuni, was ein Zeichen für Schutz vermitteln soll. Die Lünette des Hauptportals enthält ein Basrelief, das Bischof Nicola Arpone am Fuße der Jungfrau darstellt, unter dessen Vormacht große Teile der Stadt gebaut worden sind. Über den Seitenportalen findet man zwei Rosetten, und über dem Hauptportal ist eine wunderschöne Rosette, die in ihrer Mitte eine Christusfigur birgt. Sie wird von Darstellungen umringt, welche die 12 Apostel symbolisieren. Der basilikale Plan hat drei Schiffe, Chor und Apsis . Das Deckengewölbe im Hauptschiff zieren drei großen Malereien aus dem 18. Jh. . Sie weisen folgende Darstellungen auf: Christus im Gespräch mit den Ärzten; Christus verjagt die Entweiherer aus dem Tempel; Christus verzeiht einer unehrlichen Frau.

 

Version 2

Im linken Kirchenschiff, unmittelbar nach dem Taufbecken, befindet sich der erste Altar, auf dem das Leichentuch des Hl. Gaetan Thiene ausgestellt ist (1733).

 

 

Die angrenzende Kappelle, die von einer schmiedeeisernen Gittertür begrenzt wird, wurde vom Erzbischof Raffaele Ferrigno im Jahre 1857 erbaut. Nach der Sakristei folgt eine kleine Kappelle mit einem hölzernen Altar im Barockstil, die auf das Jahr 1750 zurückgeht.

 

 

Der in weißem Marmor konzipierte Hauptaltar stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jh. . An der Hauptwand ist ein Deckengemälde zu sehen mit der Abbildung der Heiligen Jungfrau, die über einer Reihe von Engeln schwebt. Auf der rechten Seite der Apsis befindet sich eine weitere Kappelle, die der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist und einen hölzernen Altar aus dem Barock aufweist.

 

 

Auf der rechten Kirchenschiffseite finden Sie aufeinanderfolgend den Altar des Hl. Antonio Abate, mit einem Bildnis, das den Hl. Antonius von Padua zeigt; einen zweiten Altar mit einem Gemälde, das Jesus im Tempel darstellt. Im Anschluß daran ein dritter Altar, welcher der Heiligen Familie gewidmet ist und in welchem die Gebeine des Bischofs Bisanzio Filo verewigt sind. Abschließend sehen die Kappelle des Hl. Sakraments, welche im Jahre 1839 vom Erzbischof Pietro Consiglio vergrößert worden ist.

 

 

Lo Spirito Santo (Heilige Geist-Kirche)

Die im Jahre 1637 durch Bischof Vincenzo Melingi erbaute Kirche ist nach der Kathedrale die älteste von Ostuni und befindet sich in der Nähe der Piazza della Liberta‘.

 

Die eher einfach gestaltete Fassade weist zwei Lisenen an den Ecken auf.

 

Von besonderem künstlerischem Wert hingegen ist das Renaissanceportal (XIII. – XIV. Jh.), welches zuvor die nicht mehr existierende Kirche Ognissanti schmückte. Diese musste einst aufgrund der Erweiterung des Platzes abgerissen werden.

 

Das Basrelief stellt das Leben der Maria dar: im oberen Abschnitt ist der Heilige Bote zu sehen, der vor der Heiligen Jungfrau kniet. Es folgen der Triumph und die Verherrlichung der Himmelskönigin, die auf dem Thron, zu ihrer Rechten das Jesuskind im Arm, dem Engelschor lauscht.

 

In der Lünette dieses Portals ist die in lokalem Stein gemeißelte Reliefskulptur, die „Dormitio Mariae“ zu bewundern. Man sieht hier die Jungfrau Maria, einfach gebettet und umgeben von den 12 Aposteln in Erwartung der Engel, die sie zum Thron des Allmächtigen führen werden.

 

 

Maria Annunziata

Die Kirche der Heiligen Annunziata wurde 1499 auf den Überresten einer anderen Kirche erbaut, der „Madonna del Carnale“, deren Ursprünge bis auf das XII. zurückgehen. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde dort ein Kloster errichtet. Man schließt die These nicht aus, wonach Teile der antiken Kirche in die später erbaute Kirche integriert worden seien. Hierfür spräche beispielsweise die kleine Kappelle auf der rechten Seite des heutigen Gotteshauses, die sich vom architektonischen Standpunkt nicht in das Gebäude eingliedert. Die Kirche wurde im Stil des Barock modifiziert. Im Jahre 1594 ging das Kloster von den Observanten auf die Reformierten über. 1868 erfolgte die Güteraufhebung, was mit sich brachte, daß die Kirche plötzlich auf sich gestellt war. Im Jahre 1919 ist sie zur Pfarrei geworden, wurde mit großem künstlerischen Geschick und unter Wahrung der antiken Elemente restauriert. Unter den zahlreichen Meisterwerken, die in der Kirche zu sehen sind, ist das Bild der Kreuzabnahme von Paolo Veronese das bedeutendste.

 

 

Chiesa dei Cappuccini (Kapuzinerkirche)

Die Kapuzinerkirche und das angrenzende Kloster wurden im Jahre 1585 in ländlicher Umgebung, nur etwa einen Kilometer von den Stadtmauern entfernt erbaut. Auf dem Vorplatz des Klosters fand am 19. Juli 1665 ein bekanntes Duell zwischen Don Pietrone Caracciolo, Herzog von Martina und Don Cosimo D’Acquaviva, Graf von Conversano und Herzog von Noci, statt, das mit dem Tod des letzteren endete. Der Gebäudekomplex, welcher bei einen Erdbeben am 20. Februar 1793, schwer beschädigt worden ist, wurde anschließend rekonstruiert wie er heute aussieht.

 

Die Frontansicht der Kirche, welche durch eine kontinuierliche Lisene unterstrichen und von einem Giebelfeld überragt wird, wirkt schlicht und zugleich elegant. Auf dem Gesims der Seitenmauer befinden sich einer Reihe von Statuen aus lokalem Stein, die ortsansässige Künstler geschaffen haben und die Madonna Addolorata (Schmerzensjungfrau), Maria Maddalena und des Apostel Johannes darstellen.

 

Das Innere der Kirche ist sehr asymmetrisch konzipiert, das ein Hauptschiff und nur ein Seitenschiff links zählt, welches bei dem Wiederaufbau errichtet wurde.
Auf dem barocken Hauptaltar, der durch spiralenförmig konzipierte Säulen bereichert wird, sind drei miteinander verbundene Gemälde aus dem 18. Jh. zu sehen.

 

 

San Giacomo in Campostella

In der dichtbebauten Altstadt, im Viertel „Terra“, gilt diese bezaubernde Kirche, die eigentlich keine Frontseite im wahren Sinne des Wortes hat, als eher unauffällig und könnte bei Stadtrundgängen leicht übersehen werden. Sie befindet sich in der Via Bixio Continelli. Über dem bogenförmigen Eingang sieht man eine Darstellung von einem winzigen Hund und einem Zwerg. Die Lünette der Fassade ist u.a. mit antiken Blumenfriesen verziert. Der geschmackvoll gestaltete Architrav über dem Eingang zeigt ein Medaillon, ein Rundschild, das identisch ist mit dem Medaillon, das auf dem Portal des Domes von Matera angebracht ist. Das einräumige Innere der Kirche wird insbesondere durch den hellen weißen Marmor des Hauptaltars geschmückt. Dieser Altar ist in einen Spitzbogen eingebaut, dessen Profil auch äußerlich sichtbar ist, wenn man am Viale Oronzo Quaranta entlanggeht.

 

 

Madonna della Nova

Die Kirche Madonna della Nova wurde mitten auf dem Land erbaut. Das Entstehungsjahr ist ungewiß, man vermutet jedoch im Jahr 1531. Die kleine ländliche Kirche ist vor der zuvor erbauten basilianischen Krypta gelegen. Entdeckungen aus jüngsten Jahren sprechen dafür, dass es vor der Erbau der Kirche bereits einen Vorbau gegeben hatte: eine winzige Kirche, die schon einst den heutigen Altar in der Grotte hatte.

 

Im apulisch-gotischen Stil erbaut, kommt die Fassade besonders durch das künstlerisch wertvolle Spitzportal zur Geltung, das von einer filigran gearbeiteten Rosette überragt wird, die in ihrer Mitte die Figur des wiederauferstandenen Jesus aufweist.

 

Durch ein eher unauffälliges Hauptgesims, das den Bau in zwei Ebenen aufteilt, hat die Kirche einen mit lauter kleinen Bögen verzierten Rahmen. Oben ragt sein segelförmig konzipierter Glockenturm auf der rechten Seite in den Himmel.

 

Das Innere der Kirche erinnert an einen Versammlungssaal, auch hier Spitzbögen. Der wertvolle Altar ist im Rokkoko-Stil und geht auf das Ende des 18. Jh. zurück. Seine Bedeutung wird außerdem durch eine sehr dekorativ gestaltete Nische unterstrichen, welche die aus dem 16. Jh. stammende Statue der Heiligen Jungfrau auf dem Thron schmückt.

 

Als im XVIII. Jh. in Ostuni die Pest-Epidemie ausbrach, fungierte die kleine Kirche als Lazarett. Auch während des letzten Weltkrieges wurde die Kirche zum Wallfahrtsort: Eltern, Ehefrauen, Freundinnen und Kinder begaben sich dorthin, um die Jungfrau Maria zu ehren und beteten, daß die lieben wieder aus dem Krieg nach Hause zurückkehrten.

 

Auch heute noch hält diese Tradition an, wenn am zweiten Sonntag nach Ostern die Ostunesi der Madonna ihre Ehre erweisen.

 

 

San Biagio

Die Klosteranlage San Biagio, die von den sanften Hügeln der campagna von Ostuni umrahmt wird, ist von hohem künstlerischen wie historischen Wert. Zum Großteil ist die Kirche mit dem Kloster und den Ruhestätten in den Fels gehauen, und in einem Raum, sind Spuren von Basilianer Fresken zu sehen. Der Wallfahrtsort, der ein Paradebeispiel für eine Niederlassung auf Felsen darstellt, ist dem Heiligen Blasius (San Biagio) gewidmet. Der Grund hierfür liegt im Mittelalter, als sich Basilianer Eremiten entlang der Hügel niederließen und die Reliquien des Heiligen aufbewahrten.

 

 

San Biagio

Die heutige Kirche wurde einst auf den Überresten einer mittelalterlichen Kirche erbaut, die im Jahre 1750 auf Initiative des Bischofs Cono Luchino del Verme errichtet worden war und ebenso auf den Ruinen des Palazzo Patrelli. Dieser Palazzo gehörte einer adeligen Familie aus Ostuni, welche für 1000 Dukaten den Palazzo aus dem 16. Jh. veräußerte, um die Erbauung der neuen Kirche zu ermöglichen. Die neue Kirche, das Projekt eines unbekannten Architekten aus Neapel, wurde im Zeitraum von 1750 bis 1754 unter Bischof Mons. Antonio Scoppa errichtet.

 

Am 25. September 1756, wie es auch die Inschrift über dem Hauptaltar besagt, weihte der Bischof Scoppa die Kirche zu Ehren des Heiligen Vitus. Der Glockenturm wurde erst später, nämlich 1782 vollendet. Die faszinierende Fassade, die durch ein sehr hervorgehobenes Hauptgesims in zwei Teile geteilt ist, weist prächtige Dekorationen im Stil des Spätbarock auf. Hierzu gehören Lisenen mit Kapitellen sowie ein Portal, über dem das Wappen der Scoppa und ein Einzelbogenfenster mit einer Ädikula darüber zu sehen ist. Die Kirche hat innen seitliche Kappellen und einen Chorraum. Das Ambiente wirkt stilvoll und ausgewogen. Ein weiteres Gesims aus hellem lokalen Stein teilt den Innenraum in der Höhe. Die oberhalb der Kappellen gelegenen Fenster verleihen dem imposanten Gesims noch mehr Helligkeit.

 

Nach dem Eingang sieht man rechts und links aufeinandertreffende Bögen mit in der Luft schwebenden Engelshäuptern. Über diesen Bögen sind zwei Freiräume für die Chorsänger des Klosters. Im rechten Freiraum steht die aus dem 18. Jh. stammende Orgel, ein Werk von Michael Samurica aus dem Jahr 1764. Die Kirche zieren also zwei Kappellen; Die eine ist der Addolorata (Schmerzensjungfrau) gewidmet, die andere ist eine Mediccer Kappelle (SS. Medici). Sie werden durch eine antike Kanzel, ebenso aus dem 18. Jh., miteinander verbunden. Es folgen zwei weitere Kappellen, benannt nach der Heiligen Maria Maddalena de Pazis und der Heiligen Teresa D’Avila.

 

Im Presbyterium ziert den Hauptaltar eine perfekte und sehr kostbare Intarsienarbeit. Auf der linken Seite sieht man eine Art Podest, wo Bischof Scoppa einst die Nonnen weihte. Auf der linken Seite hingegen ist das Wappen der Scoppa zu sehen, wie auch der Stein der Weihe der Kirche und die Betsäule, wo die heiligen Öle aufbewahrt werden.

 

Der Altar ist dreigeteilt: in der Mitte davon ist der Bettisch mit einer Konsole, die von drei Engelsfiguren getragen wird. Darunter befindet sich ein Medaillon, das die Heilige Teresa zwischen zwei Engeln zeigt. Seitlich sind zwei Figuren angebracht, die auf der rechten Seite die Heilige Maria Maddalena de Pazis und auf der linken Seite die Heilige Teresa D’Avila darstellen.

Chiesa San Francesco3- Unterseite Die Kirchen Bild 2